Gravel Açores: Ein Reisebericht auf zwei Rädern.
Gravel Açores: Ein Reisebericht auf zwei Rädern.

Gravel Açores: Ein Reisebericht auf zwei Rädern.

Mit enormer Vorfreude habe ich auf meinen Urlaub hingearbeitet. Ich versuche im Urlaub Sport und Erholung zu kombinieren, mir neue Herausforderungen zu setzen. Dieses Mal heißt es “Gravel Açores” und es wird nicht das letzte Mal sein, dass mein Fahrrad mich auf meine Lieblingsinsel begleitet.

Seit 2015 reise ich mit Passion auf die Azoren. Das Insel-Archipel ist bekannt für sein gutes Wetter, allerdings hat das Azoren-Hoch nur wenig mit der Wetterlage auf den Inseln zu tun, denn hier ist es eher wie im April. Das letzte Mal war ich 2019 hier und habe mit einer Kamera eine lange Foto-Reise gemacht. Das war der erste große Urlaub nach dem Adipositas-Programm. Dieses Jahr habe ich mir in den Kopf gesetzt, die Insel mit meinem Fahrrad zu besuchen. Und ich bereue keine Minute. Auf die Idee kam ich, als ich zufällig gesehen habe, dass Açores Airlines Fahrräder kostenlos transportieren.

Vorbereitung ist alles!

Meine Tickets habe ich über das Sales Office per E-Mail gebucht. Normalerweise reicht es online, aber ich hatte Gutscheine, die man nur über das Sales Office einlösen kann. Auf der Webseite der Airline kann man dann Sondergepäck mit angeben. Wichtig ist: es braucht eine Bestätigung bzw. Reservierung für das Fahrrad als zusätzliches Gepäckstück. Sollte das Gewicht über 10 Kilo inklusive Fahrradverpackung liegen, bezahlt man bis 23 Kilo eine Pauschale von 45 Euro am Flughafen. Beim Hotel bzw. Hostel lohnt sich ein größeres Zimmer, wo das Fahrrad genügend Platz hat. Zusätzlich habe ich mir einen Fahrradkoffer von Thule gekauft. Außerdem war das Fahrrad nochmal in der Werkstatt und ein guter Freund half mir beim Zerlegen und Verpacken. Bis auf ein gerissenes Rücklicht-Kabel hat alles einwandfrei geklappt.

Das Gute am Koffer: das ganze Equipment hat Platz, nur meine Schuhe nicht (Größe 50). Klamotten und Schuhe habe ich also im großen Koffer, der sich im Fahrstuhl-Foto spiegelt. Auf jeden Fall muss mit ins Gepäck genügend Sonnencreme, Werkzeug, ein leichtes Fahrradschloss, Fahrradtaschen und eine Handluftpumpe. Auch eine Tube Handwaschmittel für Funktionskleidung ist ratsam, denn ich wasche meine Radklamotten nach den Fahrten einmal kurz durch, damit ich sie öfter tragen kann.

Ich bin mit der Bahn von Dresden nach Frankfurt gefahren, doch mit zwei großen Koffern reisen ist wirklich anstrengend. Die beiden Koffer wogen je 23 Kilo und es war schweinewarm. Am Flughafen ging es dann mit Gepäck vom Fernbahnhof zu Fuß zum Skytrain und dann ins Terminal 2. Am Check-In lief alles geschmeidig und das Fahrrad durfte beim Sperrgepäck in Richtung Flugzeug aufbrechen, während ich mir nach der Sicherheitskontrolle eine Pizza genehmigte.

Berg auf, Berg ab auf São Miguel

In der Vorbereitung habe ich außerdem die möglichen Touren rausgesucht. Dabei ist mir schnell deutlich geworden: es geht Berg auf und zwar richtig! Auf Rennrad-Fahrten sind auf São Miguel exotisch, die Nebenstraßen sind gut befahrbar, dennoch bin ich froh, dass ich kein echtes Rennrad sondern ein Gravelbike habe, dass auch mal ein paar holprige Pisten zulässt. Die meisten Strecken haben Steigungen von 6-9 Prozent auf mehrere Kilometer. Die verrücktesten Anstiege sind deutlich über 14%. Die steilste Straße ist eine schmale Straße zu einem kleinen Fischereihafen an der Steilküste und hat krasse 35% Anstieg. Insgesamt sollte man unerschrocken über die Hauptstraßen fahren und wachsam sein. Viele Autofahrende nehmen keinerlei Rücksicht und Radwege gibt es nur am Hafen. Gravel Açores ist aber genau das Motto für die Fahrradwahl. Ich habe keine Ahnung vom Rennradfahren, wer aber die Insel nicht nur schnell und auf Asphalt, sondern vor allem auf Nebenstraßen erleben will, sollte ein geländetaugliches Bike wählen. Für die ganz Harten lohnt sich ein Mountain Bike für 100% Gelände.

Motiv-Bild zum Text "Gravel Açores" von einer Fahrradtour
Miradouro (Aussichtspunkt) do Escalvado – Blick Richtung Westen nach Mosteiros und die bekannte Felsformation vor der Küste.

Belohnt wird man bei schönem Wetter mit unfassbaren Ausblicken auf den Ozean, auf Hortensien und all die anderen schönen Dinge, die es hier zu entdecken gibt. Auf meinem Profil bei Strava habe ich meine Fahrten hochgeladen. Von meiner Tour rings um den Krater Sete Cidade werde ich in einem zweiten Beitrag “Kill the Hill” bildhaft .berichten.

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