Puh, drei Tage nicht gebloggt. Ich wusste, dass mit der Tagesroutine wird nicht meine Stärke sein.
Sonntag: Das ging fix. Keinen Kaffeeshake lang hat es gedauert und ich hatte die Entlassungspapiere zusammen mit einem minimalen Vorrat an meiner Lieblingstablette Pantozol. Das Zeug verhindert Sodbrennen, welches der Magen nur zu gern gegen den Ballon feuern würde, aber Pech gehabt! Ich bin also ausgerüstet und laufe vorsichtig und mit einer Kotztüte bewaffnet in Richtung Haltestelle. Es ist kalt, egal, zu Hause. Hauptbeschäftigung am Sonntag war allerdings auch rumgammeln, da ich neben einer kurzen Runde mit dem Hund zu nichts zu gebrauchen war.
Montag war dann der erste Tag im Ambulanzzentrum. Die Gruppe besteht aus sechs Leuten, Spannungspotential – und zwar nicht nur über den eigenen Ranzen – ist auf jeden Fall da, doch insgesamt eine runde Sache! Gruppenfoto, Vorher-Fotos und ab geht’s. Krass: 6 Monate geht das jetzt jeden Montag, wobei zwischendurch immer mal einer ausfällt (zum Beispiel das 2. Treffen… 14 Tage am Anfang, allein. wohhaaaa?!). Ansonsten gab es viele Tipps, gute Worte und den ersten Sport-, Pardon, Bewegungstest: 6 Minuten sehr schnelles Gehen. Ich bin überrascht, ich habe mich nun tatsächlich in – so der Bewegungstherapeut – guter Zeit den Flur auf- und abbewegt. Das müssten so 500-600 Meter gewesen sein. High Five, dickes Ding! Mein Herz rast, ich japse und zwischen Schienbein und Zehen sitzen jetzt nur noch quarkig-schwammige Teile. Gelenke spüre ich nur bedingt. Jedenfalls hat der Trainer so viel Energie reingepumpt, dass ich mir gleich ein ÖPNV-Ticket gekauft habe und mein Schrittzähler an der Apfeluhr explodiert ist. Und da ich mich 3 Monate nicht ums Essen kaufen kümmern muss, verprasste ich gleich noch einen Zwannie für Mineralwasser! 3x 6l Premium Wasser in Glasflaschen für 20 Euro mit Pfand.
Die größte Probe war die geliebte Brettspielecrew am Abend. Chips und Schoki wurde auf jeden Fall außer Reichweite gestellt. Ich habe fucking 5 Stunden schnurpsen ausgehalten. Ein Hoch auf Nestle OptiFast Schoko – gab es zum Abendbrot. YUMM YUMM.
Am nächsten Tag ging es also ins Büro. Das war okay, aber auch hier lauert überall mein erbitterter Erzfeind: die Keksdose. DAMDAMDAMDAAAAAA. Ich habe sie ignoriert und es hat ihr hoffentlich weh getan, und zwar ganz tief drin im Schoko-Keks-Sammelsurium. Ich hätte gern einen, aber nun ja, OptiFast Schoko macht es heile. Insgesamt staune ich doch sehr, dass die Energie noch reicht, trotz mangelhafter Zufuhr von Kalorien – wer weiß, wie lange. Schwierig ist es jedenfalls, wenn der Ballon deutlich signalisiert, dass er noch da ist. Darauf verzichte ich zwischen den Mahlzeiten und Hungerattacken gern. Beim Doc durfte ich auch noch vorbeischauen, da die Pillen alle waren und man das eben so macht. Check!
Abends erstmal chillen, mehr geht nicht. Kurz mit dem Hund in den Park und wieder zurück aufs Sofa. Dazu Mails checken, Kalender überarbeiten und ein bisschen Back Office. Mit Tee. Am Abend durfte es diesmal Tomate sein:
Noch zwei mal Tomate. Es ist wirklich furchtbar!