[Update 10.10.21: Video zur Frage wie schädlich Coke Zero ist eingebettet.]
Eine meiner größten Schwächen im ganzen Diät-Projekt sind Süßigkeiten und Limonaden. Die Lebensmittelindustrie hat darauf ihre eigenen Antworten. Hippe, moderne Startups proklamieren sugar free und gesundes Naschen. Warum du auf Zuckerersatzstoffe verzichten solltest, erfährst du in diesem Beitrag.
In den letzten Jahren wurde die größte Ernährungslüge schlecht hin entlarvt: nicht Fett ist das Problem in der Ernährung sondern Zucker! Insbesondere hochverarbeiteter Zucker ist ein enormes Gesundheitsrisiko. Angefangen hat es irgendwann mit den ersten kalorienreduzierten Produkten. Das Leben wurde lighter. Mit enormen Werbeaufwand eroberte in den 80gern Coke light die diät-bewusste Frau. Heute gibt es eine Vielzahl an zuckerfreien Colas und mein Lieblingsbeispiel für Marketing ist Coke Zero.
Weil Männer Ende der 90er auch auf einmal fit und aktiv sein wollten, aber eine Diätlimo einfach nicht in Frage kam, wurde eine neue erfunden: Zero. Die light für den Mann. Dazu Süßstoff in Tablettenform von Natreen, abgeschaut von Diabetes-tauglichen Produkten. Das Vertrauen in die Lebensmittelindustrie war riesig. In den letzten Jahren boomte nun der Markt mit Zuckerersatz auf pflanzlicher Basis, dazu massive Werbung für „zuckerfreie“ Snacks und Lebensmittel ohne Gedöns. Letztere sind vielleicht noch am sinnvollsten. Ich bin diesen Dingen verfallen und ich kann nur alle davor warnen, die sich gesund ernähren wollen.
Was zu unterscheiden ist: Einerseits gibt es Light-Produkte, die kalorienreduziert sind. Witzigerweise stecken in denen Zucker oder Zuckeraustauschstoffe als Füllstoffe. Dann gibt es zuckerreduzierte Produkte. Bei Marmeladen zum Beispiel gibt es Produkte mit höherem Fruchtanteil, wodurch weniger industrieller Zucker zugesetzt und auch so der Zuckeranteil etwas niedriger ist. Außerdem gibt es Produkte, die mit Ersatzzucker – pflanzlich oder künstlich – hergestellt wurden.
Inhaltsverzeichnis
Aus diesen Gründen solltest du Zuckerersatzstoffe meiden:
Auswirkungen von Süßstoffen
Süßstoffe haben negative Auswirkungen auf den Stoffwechsel. Der Körper kann am Geschmack nur bedingt unterscheiden, ob nun echter Zucker oder falscher im Anmarsch ist. Übermäßiger Konsum kann sogar Durchfälle verursachen. Ob Süßstoffe gesundheitsschädlich sind, ist irgendwie unklar. Die Studienlage gibt hier kein genaues Bild wieder. Auf Wikipedia gibt es dazu eine Zusammenfassung. Der Frage wie ungesund Coca-Cola Zero wirklich ist, hat sich Simplicissimus gewidmet:
Falsche Mengenvorstellungen
Eine Portion Ben & Jerry’s Eiscreme hat im Schnitt 280 kcal auf 100ml Eis. Die eigene Kalorienreduzierte Sorte kommt bei 100ml auf 114 kcal. Im direkten Vergleich gewinnt ein Becher Breyers. Der hat auf einen ganzen Pint im Schnitt 280 kcal. Hier wird das eigentliche Problem deutlich: Man verliert die Relation! Ein anderes Beispiel für Light-Produkte: Frischkäse. zu Hause gibt es Exquisa 0,2 % Fett (den Füllstoff im light Käse ignorieren wir hier mal!). Im Hotel beim Frühstück meist Doppelrahm-Frischkäse. Hier muss ich deutlich weniger nehmen, um die Energiebilanz zu halten. Light-Produkte machen Tür und Tor zum Schummeln auf.
Preis/Leistung ist fragwürdig
Auch hier muss man so ehrlich sein. Das meiste Zeug schmeckt einfach kacke! Es gibt neuerdings zuckerfreies Magnum Eis. Ich habs probiert. Das ist es einfach nicht wert. Es schmeckt einfach nicht. Bei Schokolade sieht das etwas anders aus. Eine gute Bitterschokolade lohnt sich durchaus, verzichtet auf Zucker – aber nicht auf Kalorien! Vielerlei sogenannte Süßigkeiten, die „raw“ sind schmecken, aber leider nicht wie das, was wir mit Zucker gewohnt sind. Am Ende ist das Zeug teuer und nach dem hemmungslosen Naschen (und da sind wir beim eigentlichen Problem!) ist nur ein schlechter Kompromiss.
Lust (und damit falsches Verhalten) wird gefüttert
Bock auf was Süßes? Na klar: irgendwas zuckerfrei rein. Ist ja light! Low Carb: Immer rein, hat ja wenig Kalorien! Dabei muss es nicht mal das gekaufte Produkt sein. Ich backe ja auch gern und oft irgendwelche Cheesecakes, schummle mich durch Rezepte und trickse, um Kalorien zu reduzieren. Manches mag ich, aber meistens ist das eigentliche Problem nicht gelöst.
Kontrollverlust
Die Kontrolle und die Disziplin aber auch eine gewisse Rationalität (eine Kugel Eis statt einer Eisdiele!) bleiben auf der Strecke und die Adipositas gewinnt. Es gibt viele Gerichte und Rezepte, die eigentlich nur schmecken, wenn man sie richtig macht. Ich liebe Carbonara und da wird auch nicht geschummelt: Speck, Ei, Pecorino! Dann lieber Zucchini-Nudeln statt Spaghetti dazu. Ich esse lieber Natur-Joghurt mit frischen Erdbeeren als Erdbeerjogurt light.
Mein Fazit:
Es gibt viele natürliche Wege kalorienarm zu essen ohne dabei Zuckerersatzstoffe zu konsumieren. Klar, kann auch manchmal ein Produkt light eine gute Ergänzung sein. Nach zwei Jahren Gewicht halten kann ich aber sagen: es ist schwerer, je öfter man Ersatzprodukte konsumiert. Zucker generell meiden, vor allem industriell verarbeiteter Zucker, solltest du auf jeden Fall. Zucker und Zuckerersatzstoffe solltest am besten gar nicht konsumieren. Auf meine zuckerfreie Cola will ich trotzdem nicht verzichten, aber bei allen anderen Dingen werde ich wohl stärker auf Klasse statt Masse setzen. Das ist ohnehin die beste Diät. Bei vielen Produkten zu Hause kann man hier sowieso anders gegensteuern, muss sich aber dem Portionsvolumen bewusst sein.