Die letzten Wochen haben eine enorme Geschwindigkeit mit sich gebracht und vor allem in meinem Arbeitskontext enorme Stresssituationen produziert. Das ist phasenweise normal in meinem beruflichen Alltag, insbesondere wenn mein eigener Anspruch einen verdammt guten Job zu machen. Die Waage hält halbwegs durch, doch die ersten Parameter signalisieren eine mögliche Trendwende. Wie zu jedem Zeitpunkt, an dem die Adipöse mich auf Schritt und Tritt verfolgt, ist Wachsamkeit gegenüber der Sucht alles. Mittlerweile begleitet mich das neue Bike sogar auf Dienstreise mit, aber die Taktung ist enorm hoch. Der einfache Weg ist leider der falsche Weg und trotzdem bin ich ihn in den letzten Wochen immer mal – oft ein bisschen zu oft – gegangen. Das Ergebnis ist ein rückläufiger Muskelstatus und ein leichter Anstieg beim Körperfett. Das Gewicht bleibt gerade so stabil und jeder Tag ist ein enormer Kampf mit den Kalorien.
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Corona-Bedingungen versus Fitness-Studio
Die Corona-Bedingungen sind gelockert worden und das Fitness-Studio ist voll. Nach der Brust-OP hatte ich mir den Daumen zerknüppelt und Muskeln abgebaut. Das Personal Training findet weiter statt, aber im Kopf ist zu viel Fasching. Zeitgleich treibt mich ein Zeitproblem, denn der Kalender ist teilweise ab früh morgens voll. Ins Fitti gehe ich derzeit jedoch nur morgens, um das Covid-19-Risiko niedrig zu halten. In den letzten Tagen hat nun auch noch der Doggo schlapp gemacht und brauchte Schmerzmittel, denn die Wirbelsäule ist bei dem siebzehn Jahre alten Hund degeneriert. Das Verhalten von meinem alten Boy (vergisst manchmal pullern zu gegangen zu sein!) hat mich in den letzten Wochen nachts wach gehalten, sodass sogar Schlaf ein Problem war.
Perfekt für Adipositas
Alle Faktoren zusammen sind perfekt für Adipositas: wenig Schlaf, hoher Stress und ein wenig Bewegung. Döner lässt grüßen. Dem Ganzen setzen heute Mon Cherie (ES IST WIEDER SO WEIT !!!) und ich die Kirsche auf: Corona-bedingte Quarantäne.
Warum eigentlich passiert der ganze Rotz ständig mir? Ich hatte einen Risiko-Kontakt und habe mich so in freiwillige Quarantäne begeben. Nach mehreren Tagen und Telefonaten mit dem Gesundheitsamt und meinem Hausarzt sowie meinem Arbeitgeber haben wir entschieden noch bis Freitag Home Office für mich anzuordnen, nur um auf Nummer Sicher zu gehen, auch wenn die Behörden das Risiko gering einschätzen. Gelernt habe ich dadurch aber, wie wichtig die ganzen Hygiene- und Abstandsmaßnahmen sind. Ungewissheit bleibt dennoch ein beschissenes Gefühl. Und zwei Tage in der Wohnung mit einem nur mittelmäßig vorbereiteten Kühlschrank ist für mein Suchtverhalten ein gefundenes Fressen.
Zurück auf Anfang
Das entscheidende am Suchtverhalten ist nun also noch viel mehr: zurück auf Anfang. Regeln aufstellen, Kalorien tracken, gesundes Essen selber machen und Bewegung. Auf Sport im Fitti werde ich bis nächste Woche weiter verzichten, aber Spaziergänge mit Abstand zu anderen und Fahrrad-Touren stehen auf der To-Do-Liste, denn Termine sind erstmal alle abgesagt. Bewegung ist an dieser Stelle tatsächlich die wichtigste Grundlage, um die Belastung im Home Office zu reduzieren. Wer nach sechs Monaten Corona immer noch meint, dass Heimarbeitsplätze eine tolle Sache sind, hat Stressreduktion und Sozialbeziehungen wirklich nicht verstanden.