Der Blog dient eigentlich dazu, regelmäßig zu berichten und andere am Leben eines Möchtegern-Fitnesshelden teilhaben zu lassen. Gleichzeitig versuche ich ein bisschen mehr Quality Content zu produzieren, was Zeit kostet – und stressig ist. Die Kurzfassung: 180 dokumentierte Überstunden in sechs Monaten und das trotz fünf Urlaubswochen. Jetzt heißt es: „Halt Stop! Raus aus der Stressfalle.“
Wer regelmäßig in diesem Blog liest, weiß, dass ich meinen Beruf mit purer Leidenschaft und dem Hang zum Perfektionismus auslebe. Dazu kommt ein alter Hund mit leichter Demenz, ein ordentliches Sportprogramm, Belastungen durch die Pandemie und – fast vergessen – ein berufsbegleitendes Studium. Die Pandemie-Auswirkungen habe ich ja nun deutlich in den letzten Beiträgen dargelegt. Heute soll es ein bisschen um eine Bestandsaufnahme bei meiner aktuellen Arbeitsbelastung gehen. Ich will mit dem aktuellen Beitrag gern auf drei Perspektiven eingehen, die mit Stress zu tun haben: Zeit, Kontrolle und Strategie.
- Zeit: Insbesondere eine Übung aus der Verhaltenstherapie ist mir dabei wieder in den Sinn gekommen. Wir haben zu Beginn der Therapie mit einer begrenzten Zahl Poker-Chips auf verschiedene Kategorien Prioritäten gesetzt: wie sie aktuell sind und wie sie zukünftig sein sollen. Zu den Kategorien gehörten Beruf, Familie, Freizeit, Sport usw. Dazu kam die Erkenntnis, dass wir Zeit ändern können, sondern die vorhandene Zeit nur anders verteilen. Dabei hilft es, abzuschätzen, wie viel Zeit eine Aktivität benötigt.
- Kontrolle: Wenn der Alltag zu stressig ist, dann strukturiere ihn! Kontrolliere mit To-Do-Listen oder Tagesjournalen deinen Arbeitsstand. Gehe deinen Kalender regelmäßig durch, prüfe, ob Sportprogramm und Erholungszeit bzw. Schlaf genügend Berücksichtigung finden. Ebenfalls hilfreich: Mahlzeiten planen und Kalorien notieren.
- Strategie: Die muss sich jeder selber suchen. Manche sind sehr strukturiert, ritualisieren ihren Lebens- und Arbeitsalltag. Letzteres ist bei Schichtdiensten durchaus schwieriger. Hier ist Stress vor allem bei den Arbeitsbedingungen zu suchen. Dazu kommen eben Hobby- und Freizeitbeschäftigung oder Ehrenamt. Wenn der Kalender überquillt, wäre eine einfache Strategie ratsam, die ich seit einigen Wochen intensiver verfolge: die NEIN-Regel:
- N – nachdenken: Ist der Termin / die Aufgabe / das Projekt für mich wichtig, dringend, notwendig -> ja, dann weiter zu
- E – einplanen: dann ist die Frage, ob sich Zeit dafür findet. bei Terminen genug Puffer planen und bei Projekten feste Zeitslots buchen und immer an folgendes denken:
- I – informieren:Termine müssen vor- und nachbereitet werden. Auch dafür braucht es Zeit. Auf alle Themen, die anstehen, ist eine angemessene Vorbereitung notwendig. Klappt das nicht, probiere es mit
- N Nein sagen: Genau! Dann wird es wohl nix mit dem Projekt oder Termin. Manchmal verprellt man Leute damit. Grenzen aufzeigen und einhalten hilft aber sehr, um Entgrenzung vorzubeugen.
Zum Thema Selbstmanangement gibt es meterweise Bücher und Ratgeber. Eigentlich ist es einfacher, als viele Bücher beschreiben. Leg einfach fest, was dir wichtig ist, was dir gut tut und versuche deinen Alltag so zu gestalten. In den letzten Wochen habe ich zum Beispiel gemerkt, dass ich mehr schlafen will und muss. Da ist auch ein schöner Geburtstag bis 4 Uhr morgens keine große Hilfe, wenn auch die Feier ein echtes Highlight war.