Nach langem Überlegen habe ich mir für die nächsten Monate Semaglutid verschreiben lassen. Nach Abschluss der Adipositas-Therapie im St. Georg Klinikum Leipzig ist mein eigener Kampf gegen Adipositas und mein Übergewicht nicht vorbei. Auch wenn ich umfangreiches Wissen angesammelt habe, sind das tatsächliche Handeln und ein bewusstes Leben im Umgang mit Adipositas schwer. Ein Kampf gegen Windmühlen eben! Gut ist, dass ich mein Sportprogramm wieder hochfahre und so langsam eine kleine Routine entwickle. Schlecht läuft Ernährung und Essverhalten. Hilfreiche Tipps, einfach mal mehr Gemüse essen oder auf Kuchen verzichten sind dabei so hilfreich, wie ein Loch im Kopf!
Deshalb soll Wegovy jetzt unterstützen: Jeden Mittwochmorgen gibt es also eine Injektion zum Frühstück. Das Ziel des Medikaments ist in die Kalorienzufuhr kontrollierend einzugreifen. Seit gut einem Jahr kennt man Wegovy, vor allem, weil Reiche und Schöne es einsetzen, um schnell Gewicht zu verlieren. Schon länger setzt man den Wirkstoff unter dem Namen Ozempic bei Diabetiker:innen ein. Aber was ist Semaglutid eigentlich?
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Was genau ist Semaglutid?
Der Wirkstoff gehört zu den Antidiabetika und wird einerseits zur Therapie bei Diabetes Typ 2 verwendet, aber ist auch zur Adipositas-Therapie zugelassen. Semaglutid ahmt dabei ein körpereigenes Peptid nach und greift in wichtige Stoffwechselprozesse ein. Es manipuliert die Ausschüttung von Insulin und senkt den Appetit, wodurch die Kalorienaufnahme reduziert wird. Eine Studie beschäftigt sich dabei sehr ausführlich mit der Applikation von Semaglutid und der Gewichtsabnahme bei Adipositas-Patient:innen.
Welche Nebenwirkungen hat Semaglutid?
Die Einnahme von Wegovy ist nicht ohne Risiko. Die Nebenwirkungen sind unter anderem typische Nebenwirkungen im Verdauungstrakt: Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung aber auch Durchfall und Bauchschmerzen. Gefährlicher sind die Auswirkungen auf die Bauchspeicheldrüse, denn es besteht das Risiko einer Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse). Wer zusätzlich andere Antidiabetika nimmt, muss mit weiteren Nebenwirkungen rechnen.
Wie erfolgt die Dosierung und Applikation von Semaglutid?
Die Handhabung und Einnahme ist einfach und für den Alltag und zu Hause gut umsetzbar. Ähnlich einem Insulin-Pen spritzt man sich mit einer sehr kleinen Nadel eine Dosis. Dazu gibt es seitens Wegovy eine sehr gute Anleitung. Die Dosierung beginnt mit 0,25mg wöchentlich für vier Wochen und steigert sich danach alle vier Wochen auf maximal 2,4mg wöchentlich.
Der Wegovy-Pen ist dabei auf die jeweilige Dosis voreingestellt. In den ersten vier Wochen nutzt man einen Pen, der vier Einzel-Dosen à 0,25mg enthält und direkt mit Einweg-Nadeln ausgeliefert wird. Danach benötigt man einen neuen Pen mit einer höheren Dosis. Ob man für eine erfolgreiche Wirkung auf die maximale Dosis über mehrere Monate steigern muss, hängt von der Verträglichkeit ab. Bei manchen genügt auch eine niedrigere Dosis.
Nach dem Einsatz ist Ausschleichen wichtig, denn das Körperfett und das Gehirn wissen, dass sie gerade ausgetrickst wurden und wollen sich die wieder mal geopferten Kilos zurückerobern. Das ist unter anderem auch der Grund gewesen, warum ich mich erst auf Sport-Routine konzentriert habe, bevor ich mein Essverhalten umstelle und in eine dringend nötige Kalorienreduktion gehe.
Grundsätzlich gilt bei einer Applikation von Wegovy auch, dass man seine Kalorienzufuhr reduzieren muss, damit ein Gewichtsverlust eintreten kann. Wegovy ist hier die Unterstützung, ein bisschen wie mein Magenballon vor sechs Jahren.
Kosten und Verfügbarkeit von Semaglutid
Beide Produkte – Ozempic und Wegovy – können zur Gewichtsreduktion genommen werden. Die dringende Empfehlung für die Adipositas-Therapie ist jedoch Wegovy zu nutzen, da die Wirksamkeit besser ist und der Fokus des Medikaments ist stärker auf Adipositas-Therapie ausgelegt.
Die Kosten belaufen sich auf ca. 200-300 Euro monatlich. Es kommt regelmäßig zu Engpässen, sodass eine gute Planung wichtig ist. Die Verordnung erfolgt auf Privatrezept, da die Krankenkasse die Kosten nicht übernimmt. Wichtig zu wissen ist außerdem, dass man für jede Dosis-Steigerung einen neuen Pen und eine neue Verordnung vom behandelnden Arzt benötigt.